bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Reisebericht Tag 3
Asien » Thailand » Reiseberichte von Thailand » Reisebericht: Thailand – Bangkok, Goldenes Dreieck und Phuket – Tag 3
Reisebericht: Thailand – Bangkok, Goldenes Dreieck und Phuket

Mae Klong Railway Market – Schwimmender Markt – River Kwai – Todeseisenbahn – Krasae-Höhle

Privater Tagesausflug mit Harry und Mario

Heute hieß es früh aufstehen, da wir via GetYourGuide einen elfstündigen privaten Tagesausflug in die westlich von Bangkok gelegenen Provinzen Samut Songkhram, Ratchaburi und Kanchanaburi gebucht hatten. Bereits um 7 Uhr nahmen uns unser quirliger Tourguide Harry und Fahrer Mario in der Hotellobby in Empfang. Dann stiegen wir auch schon in den klimatisierten Van und machten uns auf den Weg nach Westen.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Privatausflug Van

Im Van

Während der etwas über einstündigen Fahrt in die kleinste Provinz Thailands, Samut Songkhram (mit gleichnamiger Hauptstadt), stimmte Harry uns auf den anstehenden Tag ein. Wir waren rundum versorgt mit gekühltem Wasser, Erfrischungs- und Taschentüchern sowie Masken; Harry hatte an alles gedacht.

Mae Klong Railway Market aka Talat Rom Hup

Als wir die Stadt Samut Songkhram an der Mündung des Flusses Mae Klong erreichten, stiegen wir aus dem gekühlten Van und marschierten strammen Schrittes zum Mae Klong Railway Market, wie er im touristischen Sprachgebrauch genannt wurde. Die Thai nennen ihn Talat Rom Hup, was mit „Klappschirm-Markt“ übersetzt werden kann. Der Talat Rom Hup war wohl der verrückteste Markt, den wir je gesehen haben, immerhin fuhr ein Zug mitten durch ihn hindurch!

Harry lotste uns entlang der Schienen über den Markt. Die Händler hatten ihre Stände direkt neben den Schienen aufgebaut und verkauften hier Fleisch und Fisch, Gewürze und Kräuter sowie allerhand frisches Obst und Gemüse. Auch Garküchen, welche traditionelle thailändische Gerichte anboten, waren entlang der Schienen zu finden.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 3

Auf dem Mae Klong Railway Market

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 1

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 2

Es war nun fast 08:30 Uhr und da ertönte auch schon ein lauter Signalton, der den herannahenden Zug ankündigte. Plötzlich ergriff die Händler auf beiden Seiten der Schienen ein geschäftiges Treiben: Innerhalb weniger Sekunden packten sie ihre Ware routiniert zur Seite und klappten die Schirme und Markisen ihrer Stände ein (daher rührt auch der zuvor genannte Name „Talat Rom Hup“). Sowohl Händler als auch Marktbesucher sollten dann schleunigst von den Schienen treten und den Bauch einziehen. Ja, richtig gehört. Wir hatten gefühlt nur etwa 20 Zentimeter Abstand zwischen uns und dem in Schrittgeschwindigkeit vorbeifahrenden Zug. Das war beängstigend und irre zugleich; ein wahres Gänsehaut-Erlebnis!

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 5

Achtung, Zug im Anmarsch!

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 6

Als wäre nichts gewesen, klappten die Händler nach der Zugdurchfahrt die Schirme wieder zurück, ordneten ihre Ware und der Trubel ging weiter, bis sich der nächste Zug ankündigte.

Wir gingen noch bis zur Endstation und genossen den Blick auf den Fluss Mae Klong. Außerdem machten wir einige Fotos des Zuges. Danach gingen wir mit Harry zurück zum Van. Mittlerweile war es 9 Uhr und der Zug startete zu einer neuen Fahrt. Der Signalton erklang, die Händler räumten wieder ihre Ware weg und wir erlebten abermals das Vorbeifahren des Zuges. 🙂

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram FlussMaeKlong

Der Fluss Mae Klong

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram MaeKlongRailwayMarket 4

Schwimmender Markt von Damnoen Saduak

Im Anschluss fuhren wir zum Schwimmenden Markt des Dorfes Damnoen Saduak in der Provinz Ratchaburi. Unterwegs hielten wir kurz an einem Straßenstand, der Kokosnüsse verkaufte. Harry erwarb hier für jeden von uns eine Kokosnuss, welche wunderbar erfrischend war.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram Kokosnuesse 1

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand SamutSongkhram Kokosnuesse 2

Erfrischende Kokosnüsse

Gegen 09:45 Uhr stiegen wir in ein Boot, welches uns über mehrere Kanäle (Klong bzw. Khlong genannt) zum Schwimmenden Markt von Damnoen Saduak brachte. Die gesamte Region wurde von diesen Kanälen durchzogen und so konnten wir zu beiden Seiten des Wassers die für Thailand typischen Pfahlhäuser und ihre Bewohner sehen.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi DamnoenSaduak 1

Typische Pfahlhäuser

Auf dem zentralen Kanal herrschte bereits reger Verkehr. Die Einheimischen ruderten in ihren Booten über das Wasser und boten frisches Obst und Gemüse sowie fertige Mahlzeiten an. Auf einigen Booten waren ganze Garküchen mit Töpfen und Fritteusen aufgebaut. Harry kaufte uns Mango mit Klebreis und Kokosmilch („Mango Sticky Rice“), ein typisches südostasiatisches Dessert. Einfach total lecker!

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 1

Schwimmender Markt von Damnoen Saduak

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 2

Reger Verkehr auf dem zentralen Kanal

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 3

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 4

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket MangoStickyRice

Mango Sticky Rice

Nach etwa einer halben Stunde verließen wir das Boot und schlenderten zu Fuß über den Markt. Es gab natürlich auch eine Menge Läden, die Souvenirs für die Touristen anboten. Harry hatte noch immer ausreichend Reisegeld übrig und so kaufte er uns noch ein Kokosnusseis. Wir wurden ganz schön verwöhnt vom lieben Harry. 🙂

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 5

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 6

Blick auf den Schwimmenden Markt von einer Brücke

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 7

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket 8

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Ratchaburi FloatingMarket Kokosnusseis

Kokosnusseis

Mittagessen am River Kwai

Danach kehrten wir zum Van zurück und die weitere Fahrt führte uns in die Provinz Kanchanaburi. Etwa gegen 13 Uhr erreichten wir die berühmte Eisenbahnbrücke, die den Fluss Khwae Yai (international als River Kwai bekannt) überspannte. Diese Eisenbahnbrücke war Teil der Thailand-Burma-Eisenbahn (auch „Todeseisenbahn“ genannt; mehr dazu im nächsten Kapitel).

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 1

Eisenbahnbrücke am River Kwai

Direkt neben der Brücke befand sich ein schwimmendes Restaurant, in dem wir zu Mittag aßen. Harry organisierte uns einen sehr guten Tisch mit Blick auf den River Kwai und bestellte uns thailändische Köstlichkeiten.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Mittagessen 1

Das grüne Thai-Curry „Kaeng Khiao Wan“

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Mittagessen 3

Frittiertes Hühnchen mit Reis und Ei

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Mittagessen 2

In Pandanblätter gewickeltes Hühnchen

Gegen 14:15 Uhr holte Harry uns wieder ab und wir fuhren zu einem der bekanntesten Abschnitte der sogenannten Todeseisenbahn. Unterwegs hielten wir kurz an, um einige Affen zu beobachten und mit Bananen zu füttern – natürlich mit ausreichend Abstand, es waren immerhin wilde Tiere.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi Affen

Affen am Straßenrand

Die Todeseisenbahn (Death Railway)

Nach etwa 30 Minuten Fahrt ließ Mario uns an der Station „Tham Krasae“ der Thailand-Burma-Eisenbahn, die auch Todeseisenbahn (engl. „Death Railway“) genannt wurde, aussteigen.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway 1

Die Todeseisenbahn („Death Railway“)

Im Zweiten Weltkrieg strebte das Kaiserreich Japan eine Verbindung der Eisenbahnen Burmas (heute Myanmar) und Thailands an, um für einen geplanten Angriff auf Britisch-Indien (heute Indien und Pakistan) die gefährliche Meerenge Straße von Malakka zu umgehen. Im September 1942 wurde mit dem Bau der insgesamt 415 Kilometer langen Strecke begonnen. Bereits 13 Monate später wurden die Bauarbeiten beendet und der Betrieb der Bahnstrecke aufgenommen.

Um dieses Projekt in einer solch kurzen Zeitspanne stemmen zu können, setzten die Japaner zahlreiche westliche Kriegsgefangene und asiatische Zwangsarbeiter ein. Die Arbeitsbedingungen waren grausam und unmenschlich. Schätzungen zufolge starben beim Bau der Strecke insgesamt 40.000 bis 90.000 Menschen. Für jede gebaute Bahnschwelle ließ praktisch ein Kriegsgefangener oder Zwangsarbeiter sein Leben, teilte Harry uns mit. Daher rührte auch der Name „Todeseisenbahn“.

Der Großteil der Thailand-Burma-Eisenbahn wurde ab Juni 1945 aufgegeben und danach größtenteils abgebaut. Thailand betreibt heute noch etwa 131 Kilometer der Strecke. Der beliebteste Abschnitt führte dabei über das Tham-Krasae-Viadukt. Diese Holzbrücke schlängelte sich zwischen dem Fluss Khwae Noi und einer steilen Felswand entlang.

Harry führte uns also über das Tham-Krasae-Viadukt – ja, man konnte auf den Schienen spazieren, sofern kein Zug kam – und wir schauten gebannt zwischen den Bahnschwellen hindurch in die Tiefe.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway 2

Das Tham-Krasae-Viadukt

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway 3

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway 4

In der Krasae-Höhle

Im Anschluss zeigte Harry uns die Krasae-Höhle, die sich direkt neben der Bahnstrecke befand. Sie wurde zu Bauzeiten der Todeseisenbahn von den Arbeitern genutzt, um sich auszuruhen.

Die Krasae-Höhle war ziemlich groß und beherbergte einen Altar mit goldener Buddha-Statue. Harry zeigte uns, wie das Siem Sii (ein Stäbchenorakel) funktionierte.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi KrasaeHoehle 1

Goldener Buddha in der Krasae-Höhle

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi KrasaeHoehle 2

Zunächst knieten wir vor der Buddha-Statue nieder und verbeugten uns dreimal. Danach sprachen wir in Gedanken ein Gebet und schüttelten anschließend solange einen Becher mit nummerierten Stäbchen, bis eines davon herausfiel. Am Eingang der Höhle war ein Schild mit den einzelnen Nummern und deren Wahrsagungen und so schauten wir, was uns die Nummer unseres Stäbchens prophezeite. Das meiste war glücklicherweise positiv, es gab aber auch die ein oder andere Empfehlung, gewisse Dinge zu vermeiden.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi KrasaeHoehle 3

Blick aus der Krasae-Höhle

Fahrt mit der Todeseisenbahn

Nach dieser Wahrsagung kehrten wir zum Van zurück und Mario fuhr uns zur Station „Wang Pho“. Der Ausflug beinhaltete auch eine Fahrt mit dem Zug über das Tham-Krasae-Viadukt. Also warteten wir auf den Zug, der um 16 Uhr am Bahnhof einfuhr. Die Waggons verfügten über etwas härtere Holzsitze und waren nicht klimatisiert.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway Bahnhof 1

Die Station „Wang Pho“

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway Bahnhof 2

Gewöhnungsbedürftige Thai-Toilette

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway Zug 1

Der Zug fährt ein

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway Zug 2

Im Zug

Wir saßen in Fahrtrichtung rechts und somit auf der Seite, die den perfekten Blick auf das Tham-Krasae-Viadukt und den Fluss Khwae Noi ermöglichte.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway ThamKrasaeViadukt 1

Fahrt über das Tham-Krasae-Viadukt

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi DeathRailway ThamKrasaeViadukt 2

Der urige Zug tuckerte nach diesem Highlight an Maniokfeldern und Obstplantagen vorbei. Schließlich erreichten wir nach etwa einer halben Stunde die Station „Tha Kilen“, wo wir ausstiegen und Mario bereits im Van auf uns wartete.

Eisenbahnbrücke am River Kwai

Bevor wir uns auf den Rückweg nach Bangkok begaben, fuhren wir noch einmal zurück zur Eisenbahnbrücke am River Kwai. Da gerade kein Zug verkehrte, konnten wir auch hier über die Schienen laufen und Fotos machen.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 2

Eisenbahnbrücke am River Kwai

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 3

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 4

Blick auf den River Kwai

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 5

Im Zuge der Bauarbeiten für die Thailand-Burma-Eisenbahn wurden zwei Brücken über den River Kwai gebaut. Die erste Brücke wurde aus Holz gefertigt, die zweite Brücke aus Beton und Stahl. Beide wurden während des Zweiten Weltkrieges mehrmals von den Alliierten angegriffen und beschädigt. Die Holzbrücke wurde bereits 1946 abgetragen, doch die Stahlbrücke wurde erneuert und überspannt den River Kwai noch heute.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 6

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Kanchanaburi RiverKwai Bruecke 7

Blick auf einen buddhistischen Tempel

Zurück nach Bangkok

Nachdem wir über die Brücke gelaufen waren, kauften wir uns noch eine Kokosnuss und traten um 18 Uhr den Rückweg nach Bangkok an. Aufgrund des hohen Verkehrs erreichten wir unser Hotel Ibis Riverside Bangkok erst gegen 20 Uhr.

Wir hatten einen sehr schönen Ausflug mit Harry und Mario und so fiel der Abschied gar nicht so leicht. Bevor dieser ausgesprochen tolle Tag zu Ende ging, kehrten Liane, Tobi und ich noch in ein nahegelegenes Restaurant ein.

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Bangkok BoxOfFit 1

bangkok_goldenesdreieck_phuket - Thailand Bangkok BoxOfFit 2

Phat Kaphrao (Rindfleisch mit Basilikum)

Reisebericht: Thailand – Bangkok, Goldenes Dreieck und Phuket
0 Kommentare

Sag uns deine Meinung!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Hinweise:
Dein Kommentar ist erst nach unserer Freigabe sichtbar.
Mit dem Absenden eines Kommentares erklärst du dich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.