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Altstadt und Frühmärkte

Altstadt

Takayama ist neben einem der drei schönsten Festivals Japans, dem Takayama Matsuri, besonders für seine wunderbar erhaltene Altstadt bekannt. Dieser hat Takayama außerdem den Spitznamen „Little Kyoto“ zu verdanken. Die engen Gassen der Altstadt sind von dunklen Holzhäusern, Geschäften mit traditioneller Handwerkskunst, Restaurants mit lokalen Spezialitäten und Sake-Brauereien gesäumt. Viele der Gebäude sind über 400 Jahre alt. Man kann einige davon besichtigen und so einen Einblick in die frühere Lebensweise der Bewohner erhalten. Auch eine Fahrt mit einer Rikscha ist eine interessante Möglichkeit, die Altstadt zu erkunden. Eine halbstündige Fahrt kostet ungefähr 5.000 Yen.

Ein traditioneller Laden

Heutzutage sind in Takayama noch acht Sake-Brauereien ansässig; zur Edo-Zeit waren es deutlich mehr. Vor den Brauereien stehen Sakefässer (jap. Sakadaru) und über dem Eingang hängen aus Zweigen der Sicheltanne gebundene Kugeln (jap. Sugidama). Man hängt diese Kugeln auf, wenn neuer Sake angesetzt wird. Anfangs sind die Kugeln grün. Sobald sie braun werden, ist der angesetzte Sake trinkfertig gereift.

Zwei große Sakefässer

Braun verfärbte Sugidama über einer Sake-Brauerei

Das Brauen beginnt bei niedrigen Außentemperaturen. Bei der Fermentation erhitzt sich die Hefe nämlich so stark, dass das Gebräu in der Sommerhitze verderben würde. Im Januar und Februar bieten die Brauereien kostenlose Führungen durch die Brauerei an. Dort können dann auch kleine Kostproben erstanden werden. Der in Takayama gebraute Sake besitzt einen hervorragenden Geschmack und eine bemerkenswerte Fülle.

Frühmärkte

Täglich werden von 7:00 Uhr im Sommer und 8:00 Uhr im Winter bis 12:00 Uhr zwei Frühmärkte (jap. Asaichi) abgehalten: Der Jinyamae-Frühmarkt vor dem historischem Regierungshaus Takayama Jinya und der Miyagawa-Frühmarkt entlang des Miyagawa-Flusses in der Altstadt. Die Stände verkaufen lokales Kunsthandwerk, Schmuck, Stoffe, Snacks, handgemachte Kerzen und Souvenirs sowie landwirtschaftliche Produkte wie frisches Gemüse, Obst, Fisch und Blumen. Weitere Delikatessen sind Genkotsu Ame, Hoba Miso, Senbei, Shichimi, getrocknete Tintenfische, frische Fruchtsäfte und Hida-Rindfleisch.

Straße zum Miyagawa-Frühmarkt

Genkotsu Ame, auch Genkotsu Kinako, wird durch Mischen von Kinako (geröstetes Sojabohnenpulver) und Mizuame (Süßstoff) hergestellt. Aus Malzsirup und Zucker knetet man dann einen Teig und bestäubt diesen mit dem Kinako. Manchmal werden auch Matcha, Sesamsamen oder Beifuß in die Mischung gegeben. Hoba Miso ist ein Gericht, bei dem typischerweise Miso, Lauch, Zwiebeln und Shiitake-Pilze auf ein Magnolienblatt gelegt und über einem Holzkohlegrill gegrillt werden. Shichimi („Sieben-Gewürz-Chilipfeffer“) ist eine Mischung aus sieben Gewürzen. Die Hauptzutat sind dabei grob gemahlene, rote Chilischoten. Dazu werden dann Sansho (oder Szechuanpfeffer), Nori (getrocknete und geröstete Meeresalgen), Orangenschalen, Sesam-, Mohn- und Hanfsamen gegeben. Es wird oft als Suppen- und Nudelgewürz verwendet.

Takayama ist weiterhin bekannt für Hidagyu, hochwertigem Hida-Rindfleisch. Dieses stammt von japanischen Wagyu-Rindern, die mindestens 14 Monate lang in der Präfektur Gifu aufgezogen wurden. Das Fleisch eignet sich wegen seiner ausgezeichneten Qualität vorzüglich für beispielsweise Steak und dem Eintopfgericht Sukiyaki.

Hida-Rindfleisch-Spieß

Platte mit Hida-Rindfleisch

Einige Läden verkaufen außerdem Weihrauch und handgemachte Kerzen. Das Wachs wird aus einer lokalen Nuss oder Beere gewonnen und auf die Dochte aufgetragen. Dazu taucht man eine Hand in eine Schale mit warmem, geschmolzenem Wachs, während man mit der anderen Hand drei oder vier Kerzen auf Stäbchen gegen das flüssige Wachs rollt.

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