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Zenko-ji Tempel

Der Tempel wurde im 7. Jahrhundert erbaut und beherbergt angeblich die erste buddhistische Statue, die im Zuge der Einführung des Buddhismus in Japan hierher gebracht wurde. Die gegenwärtige Haupthalle wurde 1707 fertiggestellt und gehört zu den größten Japans.

Die Haupthalle des Zenko-ji Tempels

Im Zenko-ji Tempel

Die Haupthalle ist in die drei Bereiche Gejin, Naijin und Nainaijin unterteilt. An der Decke sind 25 Heilige (Raigo) aus vergoldetem Kupfer angebracht, welche die Geister der Toten willkommen heißen und ins Paradies geleiten.

Im hinteren Bereich Nainaijin befindet sich der Altar, auf dem sich die hinter Vorhängen versteckte Buddha-Statue befindet. Diese wird deswegen auch Hibutsu, versteckter Buddha, genannt. Eine Replika, Maedachi Honzon genannt, wird alle sechs Jahre im Frühling der Öffentlichkeit gezeigt. Hier befindet sich außerdem der Zugang zum „O-kaidan-meguri“, einem 30 Meter langen, stockfinsteren Tunnel. Man geht eine Treppe hinunter und dann durch diesen dunklen Tunnel, der direkt unter den Altar führt, wo der Hibutsu aufgebahrt ist. Wer hier den Schlüssel zum Paradies an der Wand berührt, soll der Legende nach ein gesegnetes Leben haben.

Vor dem Zenko-ji Tempel

Am Weihrauchkessel vor dem Tempel zünden die Besucher Räucherstäbchen an und fächern sich den Rauch zu. Dies soll Glück bringen und dem Körper Gesundheit schenken sowie Krankheiten fernhalten. Die Glocke (Bonsho) neben dem Tempel stammt aus dem Jahr 1667. Sie wird täglich von 10 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde von den Priestern geschlagen. Ihr Klang hat etwas Beruhigendes an sich. Mit dem Läuten dieser Glocke wurden 1998 die Olympischen Winterspiele in Nagano eröffnet.

Weihrauchkessel

Ein Priester läutet die Glocke

Viele Leute besuchen den Tempel bei Sonnenaufgang, um an der täglichen Morgenandacht (O-asaji) teilzunehmen. Während der Andacht wird eine feierliche Zeremonie abgehalten, bei der der Hohepriester die Besucher segnet. Dabei berührt er die Köpfe der knienden Gläubigen mit den Rosenkränzen (Juzu) seiner Gebetskette. Dies ist daher als O-juzu-chodai (Rosenkranzsegen) bekannt.

Rund um den Zenko-ji Tempel

Hinter der Haupthalle befindet sich außerdem eine Pagode, in der das Historische Museum von Zenko-ji untergebracht ist. Das Museum zeigt eine Sammlung geschnitzter Statuen von verschiedenen Buddhas und Bodhisattva. Es gibt zudem eine Ausstellung über die Jünger Buddhas.

Das Historische Museum des Zenko-ji Tempels

Südlich der Haupthalle befindet sich das hoch aufragende Sanmon-Tor, das Haupttor des Tempels aus dem Jahr 1750. Das Tor ist fast 17 Meter breit und 15 Meter hoch. Dieses bedeutende Kulturdenkmal kann betreten werden und beherbergt Statuen des Monju Bodhisattva und der vier himmlischen Könige (Shitenno).

Das Haupttor Sanmon

Vor dem Sanmon-Tor stehen sechs große Statuen der Roku-jizo. Dies sind Bodhisattva, die verschiedene Hindernisse wie Hölle und Krieg überwanden, um anderen im Namen des Buddhismus Erlösung zu bringen. In Japan werden Gruppierungen von sechs Jizo-Statuen häufig an verkehrsreichen Kreuzungen oder Straßen platziert, um Reisende zu schützen. Dabei steht jede Statue für einen der sechs Bereiche der karmischen Wiedergeburt. Unter den Buddhisten werden alle Lebewesen in einen der sechs Existenzzustände hineingeboren (Sanskrit: Samsara, der Kreislauf von Leben und Tod). Gegenüber befindet sich das Daikanjin, die Residenz des Hohepriesters vom Zenko-ji Tempel.

Die sechs Roku-jizo

Das Daikanjin

Die Straße dahinter ist gesäumt von Geschäften, die lokale Spezialitäten und Souvenirs verkaufen. Am südlichen Ende befindet sich dann das Niomon-Tor, welches von einem Paar hölzerner Nio-Wächter bewacht wird. Es stammt in dieser Form aus dem Jahr 1752, brannte jedoch zweimal ab. Der gegenwärtige Torbau stammt daher aus dem Jahr 1918.

Das Niomon-Tor

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