Asien » Japan » Städte in Japan » Hiroshima » Friedenspark von Hiroshima

Friedenspark von Hiroshima

Der 120.000 Quadratmeter große Friedenspark (jap. Heiwa Kinen Koen) ist eines der bekanntesten Erkennungszeichen der Stadt. Bevor die Atombombe abgeworfen wurde, befand sich hier das politische und kommerzielle Herz der Stadt.

Das Friedensmuseum

Es wurde 1955 zum Gedenken und zur Dokumentation des Atombombenabwurfs auf Hiroshima am 6. August 1945 eröffnet. Hier werden sowohl die Ereignisse jenes Tages detailliert geschildert als auch die weltweite Verbreitung von Atomwaffen aufgezeigt. Die ca. 80.000 Opfer, die sofort durch die Explosion der Uranbombe „Little Boy“ starben, bekommen hier ein Gesicht. Der japanische Architekt Kenzo Tange entwarf das Hauptgebäude des Friedensmuseums.

Blick auf das Friedensmuseum

Das Kenotaph

An diesem bewegenden Scheingrab wird der Opfer des US-amerikanischen Atombombenabwurfs gedacht. Ebenso wie das Friedensmuseum von Kenzo Tange entworfen, wurde es am 6. August 1952 errichtet. Es hat die Form eines Sattels und soll die Opfer dadurch symbolisch vor dem Regen schützen.

Das sattelförmige Kenotaph

Unter dem Bogen liegt ein Steinquader mit der Inschrift: „Mögen alle Seelen hier in Frieden ruhen, denn wir werden die Katastrophe nie wieder zulassen“. Dieser enthält Schriftrollen mit den Namen der Verstorbenen (mittlerweile über 280.000). Zur jährlichen Gedenkfeier am 6. August wird eine neue Namensrolle weiterer Opfer, die an den Spätfolgen der Katastrophe sterben, eingelassen.

Deutsche Übersetzung der Inschrift des Steinquaders

Dieses Monument verkörpert die Hoffnung, dass die Stadt Hiroshima, die am 6. August 1945 durch den ersten Atombombenangriff der Welt zerstört wurde, für immer eine Stadt des Friedens sein möge. Die Inschrift auf der Frontseite ist außerdem ein Gebet für den Seelenfrieden der Opfer und ein Aufruf an die gesamte Menschheit, die Katastrophe des Krieges nie mehr zu wiederholen. Es drückt somit den Geist Hiroshimas aus – den Leiden widerstehen, den Hass überwinden, nach Harmonie und Wohlergehen für alle streben und einen echten, dauerhaften Weltfrieden schaffen.

Das Kenotaph bei Nacht

Die ewige Flamme / Die Flamme des Friedens

Der Architekt Kenzo Tange entwarf ebenfalls die ewige Flamme (auch Flamme des Friedens genannt), welche zwei aneinandergelegte Hände darstellt, die sich nach oben hin öffnen. Sie wurde im August 1964 entzündet und soll erst aufhören zu brennen, wenn auch die letzte Atomwaffe von der Welt verschwunden ist.

Das Kinder-Friedensmonument

Es wurde 1958 errichtet und zeigt ein Mädchen, das einen Origami-Kranich (jap. Orizuru) in die Höhe hält. Auf dem Sockel befindet sich die Inschrift: „Dies ist unser Ruf. Dies ist unser Gebet. Für den Aufbau von Frieden in der Welt.“ Vorbild für die Statue ist Sadako Sasaki, die 1955 im Alter von lediglich 12 Jahren an Leukämie als Folgeschaden des Atombombenabwurfs starb.

Eine Freundin erzählte Sadako von einer japanischen Legende, wonach die Götter demjenigen, der 1.000 Origami-Kraniche faltet, einen Wunsch erfüllen würden. Der Kranich ist ein Symbol für Glück und Langlebigkeit. Während ihrer Zeit im Krankenhaus begann Sadako daraufhin Origami-Kraniche zu falten. Sie soll innerhalb eines Monats mehr als 1.000 dieser Orizuru gefertigt haben. Leider wurde ihr Wunsch nicht erfüllt und sie starb kurz darauf.

Aufgrund der weltweiten Anteilnahme ist Sadako Sasaki die wohl bekannteste Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki (jap. Hibakusha).

Sadako Sasaki hält einen Origami-Kranich in die Höhe

Neben dem Monument stehen außerdem einige Schaukästen, welche tausende aufgefädelte Origami-Kraniche, gebastelt von Kindern aus aller Welt, enthalten.

Tausende, bunte Origami-Kraniche

Die Friedensglocke

Jeder Gast ist eingeladen, die Friedensglocke im Zeichen des Weltfriedens zu läuten. Sie ist von einem Wasserbecken, in welchem Lotosblumen blühen, umgeben.

Das Atombomben-Hügel-Denkmal / Der Gedächtnishügel

Dieser mit Gras bewachsene Hügel besteht aus der Asche von 70.000 Opfern. Unter ihm befindet sich weiterhin ein unterirdisches Cinerarium.

Das Monument für die koreanischen Opfer und Überlebenden

Unter den Opfern waren mindestens 45.000 Koreaner. Die rechteckige Säule ist mit koreanischen Symbolen verziert, der Sockel ist eine Schildkröte. Die Inschrift lautet: „Die Seelen der Verstorbenen reiten auf den Rücken der Schildkröten in den Himmel.“

Der Phönixbaum

Der Phönixbaum ist ein Symbol des Überlebens und der Hoffnung. Er versinnbildlicht somit die japanische Erinnerung an den Atombombenabwurf auf Hiroshima und den Wiederaufbau der Stadt. Bei diesen Bäumen handelt es sich um Aogiri-Bäume, die in unmittelbarer Nähe zur Atombombenexplosion standen und diese überlebten. 1973 wurden die Aogiri-Bäume in den Park des Friedensmuseums Hiroshima umgepflanzt. Sie zeigen teilweise braune Stellen, was eine Folge der Hitzewelle der Atombombenexplosion ist.

Heute wachsen Ableger der Phönixbäume in den Schulhöfen jeder Grundschule in Hiroshima. Viele Menschen in Japan und anderen Ländern haben ebenfalls Samen dieser Bäume erhalten. Demzufolge sind die Nachkommen dieser Bäume weltweit zu finden.

Das „Lied des Phönixbaums“ ist Teil des Unterrichts japanischer Schulkinder über den Atombombenabwurf. Der Text lautet:

Von der Straßenbahn schwankend bin ich im Friedenspark. Endlich sehen wir uns, du Phönixbaum. Du bist die Mutter der Bäume im Hof unserer Grundschule. Du hast viele Samen hervorgebracht. Deine Familie hat sich vermehrt, wie schön. Der Wind vom Phönixbaum heilt die Narbe der fernen Vergangenheit. Das traurige Ereignis an jenem fernen Tag.

Die Nationale Friedensgedenkhalle

Die Nationale Friedensgedenkhalle wurde 2002 eröffnet. Sie enthält Berichte und Erinnerungen von Überlebenden und Opfern. In der Halle stehen außerdem Bildschirme, auf denen die Namen und Porträts sämtlicher eingetragener Atombombenopfer aufgelistet sind.

Die Uhr zeigt den Zeitpunkt der Atombombenexplosion: 08:16 Uhr

Weitere Denkmäler

Es gibt noch eine Menge weiterer Denkmäler, wie z. B. das Monument der Gebete, der Brunnen der Gebete, die Tore des Friedens und den Friedensturm. Viele Denkmäler wurden in Verbindung mit Wasserelementen konzipiert, was das Verlangen der an starken Verbrennungen leidenden Opfer nach Wasser zum Ausdruck bringen soll.

Monument der Gebete

Weitere Informationen

Website:

http://hpmmuseum.jp/?lang=eng

Preise:

Erwachsene 200 Yen, Studenten 100 Yen, Kinder kostenlos

Öffnungszeiten:

08:30 Uhr – 18:00 Uhr (bis 19:00 Uhr im August, bis 17:00 Uhr von Dezember bis Februar)

Geschlossen am 30. und 31. Dezember

0 Kommentare

Sag uns deine Meinung!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Hinweise:
Dein Kommentar ist erst nach unserer Freigabe sichtbar.
Mit dem Absenden eines Kommentares erklärst du dich mit der Datenschutzerklärung einverstanden.