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Reisebericht: Zauberhaftes Japan

Prächtiger Nikko-Nationalpark – Besuch einer Izakaya in Tokyo

Ausflug nach Nikko

Der heutige Tag stand zur freien Verfügung. Man konnte jedoch vor Reisebeginn ein fakultatives Ausflugspaket buchen, wofür wir uns im Vorfeld entschieden. In diesem waren dann sowohl der heutige Ausflug nach Nikko als auch der am 14. Tag folgende Ausflug nach Uji und Nara enthalten. Bis auf einige wenige Mitreisende fuhren wir nach dem Frühstück gegen 9 Uhr mit dem Bus nach Nikko, Präfektur Tochigi.

Auf dem Weg nach Nikko

Die Fahrt dauerte ca. zwei Stunden. Unterwegs hielten wir bei einem Supermarkt, um eine Kleinigkeit zum Mittag zu kaufen. Christine empfahl uns Onigiri – kleine, dreieckig geformte Reisbälle gefüllt mit Rind, Huhn, Fisch, Ei oder Gemüse. Die Onigiri waren zwar nicht allzu groß, machten aber ordentlich satt.

Zwischenstopp im Supermarkt

Onigiri – der gesunde Snack für zwischendurch

Nikko Toshogu-Schrein

Nach einer weiteren kurzen Fahrt kamen wir am Nikko Toshogu-Schrein an. Dieser war Tokugawa Ieyasu, dem Gründer der Shogun-Dynastie Tokugawa, gewidmet. Vom Parkplatz aus bewältigten wir einen kleinen Aufstieg und traten durch das erste steinerne Torii, welches den Beginn des heiligen Areals markierte.

Auf dem Weg zum Nikko Toshogu-Schrein

Im Eingangsbereich bestaunten wir eine fünfstöckige Pagode und traten anschließend durch das Omotemon-Tor. Dieses wurde zu beiden Seiten von Wächterstatuen flankiert. Dahinter stand der heilige Pferdestall mit kunstvollen Holzschnitzereien, u. a. den drei weisen Affen. Diese sahen, sagten und hörten nichts (Böses). Gegenüber standen drei Lagerhäuser und ein Reinigungsbecken.

Fünfstöckige Pagode des Nikko Toshogu-Schreins

Lagerhäuser

Die drei weisen Affen

Schon von Weitem sahen wir das prächtige Yomeimon-Tor. Dieses war mit über 500 Schnitzereien verziert. Wir hatten zudem Glück, das Tor in seiner vollen Pracht zu sehen. Die Renovierungsarbeiten wurden nämlich erst vor einer Woche abgeschlossen und das Gerüst vor ein paar Tagen entfernt. Dahinter befand sich dann das Areal mit dem Karamon-Tor und dem Hauptschrein. Diesen durfte man leider nicht betreten.

Das Yomeimon-Tor

Das Karamon-Tor

Weiter ging es durch einen Torbogen an der schlafenden Katze vorbei. Es hieß, sie solle die Stadt Nikko, die Sonnenschein-Stadt, darstellen. Anschließend stiegen wir die steilen Steinstufen zum Grab von Tokugawa Ieyasu hoch. Seine Überreste wurden dort in einer freistehenden Urne verwahrt. Nach einem kurzen Rundgang stiegen wir die Stufen wieder hinab (runter ging es eindeutig leichter) und versammelten uns beim Yomeimon-Tor, um dann gemeinsam einen Spaziergang zum Mausoleum von Tokugawa Iemitsu, dem Enkel von Tokugawa Ieyasu, zu unternehmen.

Nemuri-Neko, die schlafende Katze

Steintreppen zum Grab von Tokugawa Ieyasu

Grab von Tokugawa Ieyasu

Taiyuin-Tempel

Der Weg zum Taiyuin-Tempel war gesäumt von großen, uralten Bäumen. Auch der ein oder andere blühende Kirschbaum war zu sehen. Wir betraten das heilige Areal als wir durch das Niomon-Tor schritten. Hier begrüßten uns zwei Wächter, die das Böse abhalten sollten. Nach einigen Stufen folgte bereits das nächste Tor, das Nitenmon-Tor. Der Weg dahinter war links von einem Trommelturm und rechts von einem Glockenturm gesäumt. Diese symbolisierten Geburt und Tod.

Das Niomon-Tor, der Haupteingang zum Taiyuin-Tempel

Das vorletzte Tor war das Yashamon-Tor, welches auf jeder Seite von einer Dämonenstatue flankiert wurde. Diese hatten die Farben weiß, rot, blau und grün, wobei jede Farbe eine andere Himmelsrichtung symbolisierte. Auch standen überall steinerne Laternen. Hinter dem Yashamon-Tor folgte das letzte Tor, das Karamon-Tor. Dieses ragte majestätisch und mit viel Gold verziert vor der Gebetshalle (Haiden) des Taiyuin-Tempels empor. Hinter der Gebetshalle befand sich die Haupthalle (Honden). Das Haiden durfte betreten werden, das Honden nicht.

Das Yashamon-Tor

Der Dämon Abatsumara

Wir gingen um die Hallen herum und standen schließlich vor dem Mausoleum von Tokugawa Iemitsu. Christine sagte, der Eingang erinnere sie immer an den Film „Chihiros Reise ins Zauberland“. Das war das Stichwort, mit ihr und einigen anderen aus der Gruppe über diverse Filme des Studio Ghibli zu sprechen. Es waren also doch einige Nerds dabei. 😉

Das Mausoleum von Tokugawa Iemitsu

Nachdem wir das Mausoleum einige Minuten staunend betrachtet hatten, spazierten wir durch die vier Tore zurück zum Parkplatz, wo wir unsere Onigiri verspeisten und Richtung Tokyo zurückfuhren.

Majestätischer Kirifuri-Wasserfall

Nach kurzer Fahrt legten wir noch einen Stopp ein, um den Kirifuri-Wasserfall zu besichtigen. Der Name Kirifuri bedeutete „fallender Nebel“. Dieser war 75 Meter hoch und neben dem Kegon- und Urami-Wasserfall einer der beliebtesten im Nikko-Nationalpark.

Über einen hölzernen Pfad gelangten wir dann zur Aussichtsplattform. Hier bot sich uns ein wunderschöner Blick auf den anmutigen Kirifuri-Wasserfall umgeben von schneebedeckten Bergen und Wald.

Ein hölzerner Pfad führte zur Aussichtsplattform

Der 75 Meter hohe Kirifuri-Wasserfall

Nach ausgiebigem Bestaunen des Wasserfalls gingen wir über den Pfad zurück zum Bus und fuhren weiter nach Tokyo.

Zurück nach Tokyo

Unterwegs legten wir eine Pause an einem Rastplatz, der im Edo-Stil erbaut war, ein. Im Inneren hingen unzählige Laternen und die Händler boten ihre Waren feil. Draußen standen einige Getränkeautomaten, an welchen wir Kaffee und grünen Tee kauften. Gleich daneben verkaufte ein Japaner Taiyaki. Dies waren köstliche Waffeln in Form eines Fisches. Wir nannten sie deshalb liebevoll „Fischwaffel“.

Raststätte im Edo-Stil an der Tohoku-Autobahn

Japanisches Gebäck: Taiyaki in Form eines Fisches, gefüllt mit Vanillecreme

Kurz vor 18 Uhr kamen wir im Hotel Metropolitan Tokyo Ikebukuro an und eilten zum hoteleigenen Souvenirshop, um Postkarten und Souvenirs zu erwerben. Tja, Japan und Postkarten. Für uns war es selbstverständlich, aus fernen Ländern eine Postkarte an Familie und Freunde zu senden. In Japan waren Postkarten jedoch eine Rarität. Selbst in Souvenirshops war es schwer, welche zu ergattern. Der traditionelle Japaner schrieb im Urlaub nämlich keine Postkarte, sondern brachte Familie und Arbeitskollegen lieber kleine Geschenke – oft in Form regionaler Süßigkeiten (Miyagegashi) – mit.

Besuch einer Izakaya

Heute wollten wir mit der Gruppe in einer Izakaya, einer japanischen Kneipe, zu Abend essen. Christine hatte eine für uns ausgesucht und so trafen wir uns um 19 Uhr in der Hotellobby und gingen zu Fuß zur nahegelegenen Izakaya.

Geschäftiges Treiben in Ikebukuro

Pflanzenschnitt in Form von Eulen

Eingang der Izakaya

Dort angekommen, mussten wir im Eingangsbereich unsere Schuhe ausziehen und wurden zu unseren Tischen geführt. Der Boden unter den Tischen war tiefer gelegt, sodass es auf den ersten Blick so aussah, als würden wir im Schneidersitz um die Tische herum sitzen. Christine bestellte elf Gänge, die alle nacheinander an den Tisch gebracht wurden. Wir bestellten außerdem warmen Sake und Omma trank ein japanisches Bier.

Oben: Edamame / Mitte: Salat mit Schinken / Unten: Maultaschen

Kan-zake (warmer Sake)

Traditionelles Yakitori (gegrillte Hähnchenspieße) mit Reis

Oben: Kartoffelecken und Hähnchen / Mitte: Soba-Nudeln / Unten: Pizza

Links: Hähnchenkeulen und Bier / Rechts: Yakitori

Nach guten zwei Stunden verließen wir pappsatt das Izakaya und gingen zurück zum Hotel. Tobi und Mario gaben abends am Bahnhof Ikebukuro noch vier unserer fünf Suica Cards ab. Eine behielt ich als Andenken. Das übrig gebliebene Geld auf der Suica hatten wir vorher noch in einem Konbini für Lebensmittel ausgegeben. Somit brach die letzte Nacht in Tokyo für uns an. Abends packten wir demzufolge fleißig unsere Koffer.

Reisebericht: Zauberhaftes Japan
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