Die traditionellen Häuser von Shirakawa-go
Inhalt
Lage
Shirakawa-go und die benachbarte Gokayama-Region liegen im Shogawa-Flusstal in den entlegenen Bergen der Präfekturen Gifu und Toyama.
Wissenswertes zu Shirakawa-go und Gokayama
Shirakawa-go und Gokayama wurden 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Sie sind berühmt für ihre traditionellen Gassho-Zukuri-Bauernhäuser, von denen einige mehr als 250 Jahre alt sind. Gassho-Zukuri bedeutet so viel wie „gebaut wie Hände im Gebet“, weil die steilen Reetdächer den zum Gebet gefalteten Händen buddhistischer Mönche ähneln. Die Dächer der Häuser müssen außerdem alle 30 Jahre neu gedeckt werden. Dies kostet nicht nur Geld, sondern auch Zeit: Für eine Dachhälfte benötigen 20 Arbeiter gute zwei Tage.
Der Gassho-Zukuri-Stil entwickelte sich über viele Generationen hinweg. Er sollte vor allem den strengen Wintern und dem starken Schneefall standhalten. Die steilen Dächer boten außerdem einen großen Dachboden für die Zucht von Seidenraupen.
Ogimachi
Ogimachi ist nicht nur das größte Dorf, sondern auch die Hauptattraktion von Shirakawa-go. Es beherbergt ganze 113 gut erhaltene Gassho-Zukuri-Bauernhäuser.
In den bis zu vier Stockwerken hohen Häusern leben sogar einige Familien. Aus Respekt vor der Privatsphäre der hier lebenden Leute sollte man deshalb nicht ungefragt in Höfe oder gar über Reisfelder marschieren. Eine Übernachtung in einem dieser Bauernhäuser zählt wohl zu den Highlights einer Japanreise. Viele Familien vermieten deswegen Zimmer an Touristen, um sich ein zusätzliches Einkommen zu sichern. Diese Familienpensionen heißen „Minshuku“. Sie bieten den Besuchern also eine gute Gelegenheit, einheimische Familien kennen zu lernen.
Nördlich des Dorfzentrums liegt dann der Shiroyama Aussichtspunkt, welcher einen schönen Blick auf Ogimachi und seine Bauernhäuser ermöglicht. Der Aussichtspunkt kann über einen Wanderweg (während und nach starkem Schneefall geschlossen) in etwa 15 bis 20 Minuten vom Dorfzentrum oder mit einem Shuttlebus erreicht werden. Der Shuttlebus hält in der Nähe des Wada-ke-Hauses, welches außerdem das größte Gassho-Zukuri-Bauernhaus in Ogimachi ist. Weitere gut erhaltene Häuser sind beispielsweise das Kanda-ke-Haus und das Nagase-ke-Haus.
Das Freilichtmuseum Ogimachi
Das Freilichtmuseum bewahrt und präsentiert insgesamt 26 Gebäude. Viele Bauernhäuser aus den umliegenden Dörfern wurden in dieses Freilichtmuseum auf der anderen Seite des Flusses verlegt, um sie dadurch vor dem Abriss zu bewahren. Eine Wassermühle, ein Schrein sowie ein Tempel sind hier in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten. Weiterhin kann man eine Seidenraupenzucht und eine Weberei besichtigen.
Man kann viele der Häuser betreten. Während es im Erdgeschoss eine Kochstelle und Wohnräume gibt, befinden sich im ersten Obergeschoss die Schlaf- und Arbeitszimmer.
Gokayama
Gokayama ist etwas schwieriger via einer Anschlussverbindung über Ogimachi zu erreichen. Älter und weniger überlaufen als Shirakawa-go, sind die Dörfer von Gokayama kleiner und intimer. Zu den Dörfern zählen Taira, Kamitaira und Toga. Das abgelegene Dorf Ainokura gehört zum Dorf Taira und besitzt etwa 20 Gassho-Zukuri-Bauernhäuser. Es ist bekannt für die Herstellung von Japanpapier (jap. Washi). Ein weiteres Dorf ist Suganuma, welches wiederum zum Dorf Kamitaira gehört. In Suganuma stehen neun Gassho-Zukuri-Bauernhäuser, umgeben von Reisfeldern und Gemüsegärten. Im Mittelalter stellte man hier Salpetersäure für Feuerwerke und Schießpulver her.
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