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Der Ginkgobaum von Kokubunji

Zu Zeiten von Tenno Shomu wurden Herren ernannt, den Bau der siebenstöckigen Pagode von Kokubunji zu überwachen und zu verwalten. Als die Zimmerleute jedoch anfingen, die Hölzer zu schneiden, war die Mittelsäule nicht lang genug. Die Bauherren wurden nervös und wütend. Yaegiku, die Tochter eines Bauherren, fragte ihren leidenden Vater nach dem Grund für seine Misere. Sie sagte: „Wenn das Holz nicht lang genug für die Mittelsäule ist, könnte man stattdessen nicht einen dekorativen Rahmen daraus machen?“ Dank der großartigen Idee seiner Tochter vervollständigte der Bauherr die Pagode mit einem Rahmen.

Die Leute, die den Turm betrachteten, beglückwünschten das Geschick des Mannes und die Schönheit des Rahmens. Anfangs war der Mann erfreut darüber. Als aber immer mehr Leute über den Turm und den Rahmen sprachen, machte er sich Sorgen, sie könnten herausfinden, dass die Idee ursprünglich von seiner Tochter stammte. Daraufhin tötete der Bauherr eines Nachts seine Tochter Yaegiku. Er vergrub ihren Körper auf dem Gelände von Kokubunji und pflanzte an dieser Stelle einen Ginkgobaum. Dieser soll bis heute einer der größten Ginkgobäume Japans sein.

Der Ginkgobaum von Kokubunji

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